2016 war für mich ein ganz besonderes Jahr.
Ich lebte in Mexiko und verbrachte dort ein Auslandsjahr meines Masterstudiums. Ich hatte nur noch zwei Kurse offen, aber egal, das Jahr nahm ich für mich selbst, nicht für mein Zeugnis. Ich belegte nur Kurse, auf die ich wirklich Lust hatte. Am meisten Freude bereiteten mir die Projekt- und Teamarbeiten, in denen verschiedenste Disziplinen, Perspektiven und enge Zusammenarbeit mit Nutzern gefragt waren. Das erste Mal fiel das Wort »Design Thinking« und ich begriff, dass all das, was mich immer motiviert und inspiriert hat, bereits einen Namen trägt. 

Nach einem Jahr voller Erlebnisse, gemeisterten Herausforderungen und abenteuerlichen Reisen, ging es also zurück nach Deutschland, zurück in einen Alltag. 

Meine Ankunft am Frankfurter Flughafen war zugegeben ein ziemlicher Kulturschock. Und irgendwie kamen auch Zweifel, ob ich Zeit „verloren“ hätte. Meine Kommilitonen und Freunde waren bereits in fester Anstellung, verlobt oder renovierten Häuser. Alle hatten sich maximal sichere Umstände geschaffen. 

Obwohl ich schon ahnte, dass eine Anstellung im Konzern nicht mein Lebensziel sein konnte, schrieb ich meine Masterarbeit bei einem Medizintechnik-Hersteller. Zugegeben, mehr für den Lebenslauf, als für mich. Ich hatte wunderbare Kollegen, einen tollen Mentor – und war trotzdem unglücklich. Ich hatte nicht den Eindruck, dass in den eingefahrenen Strukturen der Organisation große Offenheit für Produktinnovation herrscht. Der Fokus lag leider nicht darauf, Mehrwert für die User zu schaffen. Wichtiger war es, als Mitarbeiterin 9 to 5 am Schreibtisch zu sitzen. Sinn und Selbstwirksamkeit liefen gegen Null.

Von Design Thinking war der Weg nicht mehr weit hin zu anderen agilen Methoden, neuen Arbeitsformen und dem Entschluss mich selbstständig zu machen. Selbstständig zu arbeiten hat für mich viel mit Eigenverantwortung zu tun, mit Freiheit und dem Anspruch Sinn zu stiften. Gleichzeitig glaube ich nicht, dass es der einzige Weg dahin ist.

Je mehr ich heute über Agiles Arbeiten lerne, desto größer wird meine Begeisterung dafür. Es ist, als ob mein gesamtes Wesen abgeholt wird. 

Ich finde, viel mehr Menschen sollten in den Genuss kommen dürfen, in ihrer Arbeit Sinn und Selbstwirksamkeit zu erleben. Und ich bin überzeugt, dass eine moderne Zusammenarbeit, in der wir die agilen Werte leben, genau das möglich macht.

Mein Ziel ist, einen niederschwelligen Zugang zu agilem Arbeiten zu vermitteln. In meinen Trainings erleben Menschen, was agile Prinzipien und Werte, wie Offenheit, Fokus, Mut, Respekt und Vertrauen, für ihre Zusammenarbeit im Team bedeuten.

Was bedeutet moderne Zusammenarbeit für dich?